Re: Dranginkontinenz


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Geschrieben von Doris am 31. August 2004 14:24:

Als Antwort auf: Dranginkontinenz geschrieben von Dirk am 30. August 2004 10:55:

Hallo Dirk,

keine Ahnung, ob ich das jetzt ausreichend beantworten kann, aber ich versuche es mal.

Dranginkontinenz gibt es in verschiedener Ausprägung. Nicht immer kommt es zum einem kompletten Urinabgang bevor die Toilette erreicht wird, es kann auch eine kleinere Menge sein. Zum anderen wird bei einer solchen Überempfindlichkeit der Blase der Drang oft schon bei einer geringeren Füllmenge ausgelöst.

Wie gut man zur Toilette kommt, hängt sicher auch von der Reaktionszeit ab, die man noch hat. Für mich ist das meitens so knapp eine Minute. Das heisst ich schaffe es zu Hause schon bis zur Toilette, aber unterwegs ist das kaum zu schaffen. Eine Möglichkeit, das Einässen gering zu halten ist sehr häufiger Toilettenbesuch, auch wenn noch kein Drang besteht. Sehr lästig und irgendwie peinlich, weil das eben schon Leute mitbekommen. Da denke ich gibt es schon den Effekt, dass die Blase sich an extrem kleine Mengen gewöhnt und die Kapazität sinkt.

Wenn ich direkt neben einer Toilette bin, gehe ich meistens hin. Allzu großen Aufwand nehme ich alllerdings nicht in Kauf. Es ist unglaublich frustrierend, wenn man sich beeilt wie verrückt und dann geht es in der Toilette beim auskleiden doch im letzten Moment noch in die Hose.

Wenn ich weiß, ich schaffe es nicht bleibt mir eben nicht viel anderes übrig, als es passieren zu lassen. Ob man das als "bewußtes Einnässen" bezeichnen kann, weiss ich nicht. Bewußt ist es natürlich schon, nur ändern kann ich es nicht. Das ich es merke, hat mich anfangs unglaublich irritiert. Es kostet dann schon Überwindung, trotz des Dranges nicht zur Toilette zu rasen und sich nichts anmerken zu lassen. Erst mal hatte ich das Gefühl, es starren mich alle an und alle haben gemerkt, dass ich in die Hose gemacht habe.

Zu den Medikamenten: Klar, da gibt es Möglichkeiten. Aber was wirkt, hat auch Nebenwirkungen. Ich finde die zu stark, vor allem im Gegensatz zum Effekt. Es hilft nicht viel, wenn der Drang nicht so oft auftritt oder die Reaktionszeit etwas länger wird. Mit Medikamenten habe vielleicht nur einen Urinabgang am Tag, statt mehr als 10. Aber wegen diesem einen Mal kann ich eben nicht auf die Windel verzichten. Wenn ich ohnehin ständig gewindelt bin, ist es ziemlich egal, wieviel Urin mir abgeht.

Hoffe, Deine Fragen einigermaßen beantwortet zu haben.

Gruss
Doris



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