Re: Absichtlich die Kontrolle verlieren...


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Geschrieben von Sam (m/55) am 20. Mai 2007 15:26:36:

Als Antwort auf: Re: Absichtlich die Kontrolle verlieren... geschrieben von jorge am 20. Mai 2007 14:23:

Moin Jorge...

Irgendwie haben wir wohl alle "ein bißchen" recht, denn natürlich spielt da viel zusammen.

Aber unser Gehirn spielt uns auch gern mal einen Streich, und steuert Dinge selbstständig, ohne uns vorher zu fragen. zwinker

Einzig zählt aber doch die Tatsache, daß sich auf Dauer etwas in unserem Unterbewußtsein einnistet, was sich dann eben "selbstständig" macht, dazu zählt auch das automatische Öffnen des Schließmuskels.

Dazu kann ich auch noch ein anderes Beispiel geben, für den Wachzustand:

Durch einiges an mentalem und körperlichem Training kann man es erreichen, z.B. den Blasenschließmuskel ständig auf "geöffnet" zu stellen.

Keine leichte Übung, aber es funktioniert, und ist zu 90% kopfgesteuert.

Selbst ausprobiert...spitz

Aber leichter ist es natürlich in der Nacht die Kontrolle "abzugeben", und zwar vollständig.

Unser Gehirn ist natürlich eine hochkomplizierte Maschine, aber dennoch manipulierbar.

Das unser Gehirn aber auch selbst an Grenzen stösst zeigt sich in anderen Beispielen, z.B. auch in s.g. Phantomschmerzen.

Obwohl der Patient sein komplettes Bein verloren hat, juckt ihm auch noch nach Jahren der linke Zeh, gaukelt ihm zumindest sein Gehirn vor.

Ein anderes Beispiel bin ich leider selbst, denn auch ich leide seit Jahren an einer ähnlichen "Störung" updown des Gehirns, da ich chronischer Schmerzpatient bin.

Mein Gehirn produziert Schmerzen an Körperstellen, die eigentlich gar nicht betroffen sind.

Wenn ich z.B. meine Arme stark überanstrenge, schmerzt anschließend der ganze Körper, und eben nicht nur die betroffenen Arme.

Das ist eine reine Abwehrreaktion des Gehirns, weil es den gesamten Körper vor weiteren Anstrengungen schützen möchte.

Nicht umsonst landen Schmerzpatienten bei einem Psychologen, und nicht bei einem Chiropraktiker.

Das Ganze ist schwer zu erklären, wenn man es nicht selbst erlebt hat.

Aber die Medizin nähert sich immer mehr, und erzielt ständig neue Ergebnisse.

Heute weiß man z.B., daß Rheuma und Asthma zu 90% eine psychische Erkrankung sind, ebenso wie fast 80% der Volkskrankheit Rückenschmerzen.

Die ( psychische ? ) Volkskrankheit INKONTINENZ nimmt auch ständig zu, hat stark steigende Zahlen gerade bei jungen Menschen, die dem Druck der Außenwelt nicht mehr gewachsen sind !

D.h. viele machen sich nicht nur aus ANGST in die Hosen, sondern eben auch durch psychischen Druck.

Die Medizin vermutet mitlerweile, daß fast 80% aller auftretenden Krankheiten eine psychische Ursache haben.

Unser Gehirn reagiert eben auf ALLES, ohne das vorher mit unserem Körper zu "besprechen", und sucht sich ein VENTIL.

( Da bietet sich Einnässen geradezu an )

Genauso funktionieren auch unsere Selbstheilungskräfte, die jeder in sich trägt, die nur leider in der langen Zeit der Evolution vom Menschen verdrängt (vergessen) wurden.

Aber auch diese kann man reaktivieren, dazu gehört eben nur ein sehr starker Wille.

Und ähnlich verläuft es auch mit unserem Hauptthema hier, "kann man absichtlich die Kontrolle verlieren".

Ich sage JA, weil ich es auch selbst erlebt habe, und das nicht nur in einem Fall.

Aber ich sage auch, es schafft natürlich nicht jeder, denn auch dazu braucht es mental sehr starke Persönlichkeiten.

Ich kenne ebenso Fälle, in denen es auch nach 40 Jahren "Training" nicht geklappt hat, dafür lag der Erfolg bei anderen schon bei 8 Monaten bis zu 2 Jahren.

Diese Zahlen beziehen sich auf das nächtliche Einnässen - im Wachzustand ist das wesentlich schwieriger.

Fazit:

Manche Gehirne sind doch lernfähig... zwinker

Schönen Sonntag noch...wünscht der SAM


>Hallo Chris und alle anderen,
>auch ich bin der Meinung, dass 'Satinmieder' in seiner Einschätzung richtig liegt.
>Mit der von SAM erwähnten 'Kopfsache' kann vielleicht ein absichtliches Einnässen zu einer Gewohnheit werden. Bei einem gesunden Menschen wird dies aber letztendlich immer noch den entsprechenden Impuls benötigen, also mit einer Willensentscheidung einhergehen.
>Offen dürfte dabei bleiben, wie nahe man, aber eben nur an die Grenze eines unbewußten Einnässens gelangen kann. Ohne ein möglicherweise 'beiläufiges' aber doch spontanes Signal zur Blasenentleerung wird es nicht funktionieren.
>Immerhin ist der externe Sphinkter (Schließmuskel) auch mit kräftiger Ringmuskulatur versehen. Er ist dadurch im 'entspannten Zustand' geschlossen. Bei einer Blasenentleerung zieht sich in der Regel der Detrusor (Blasenmuskel) zusammen, dabei wird auch der ext. Schließmuskel angespannt und folglich geöffnet.
>Gruß euch allen von Jorge



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