Re: Bauchdecken-Katheter


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Geschrieben von jorge am 13. Januar 2008 02:02:

Als Antwort auf: Bauchdecken-Katheter geschrieben von Markus am 10. Januar 2008 21:38:


Hallo Markus und alle anderen hier,


vorweg gesagt, ich habe keine fachliche Kompetenz, aber im urologischen Bereich einige Erfahrungen gemacht.

Für mich würde ein 'Puffi' zur dauerhaften Harnableitung allenfalls als ultima ratio in Betracht kommen.

Wie Alexandra schon schrieb, ist da ein Urinalkondom aufgrund der geschilderten Gegebenheiten vorgelagert sicherlich sinnvoller.

Bei einem DK (Dauerkatheter) ist die Gefahr von schweren Infektionen hoch, aber auch bei einem Puffi ist diese Gefahr, nicht zuletzt wegen der langen Verweildauer, nicht zu unterschätzen.
Bei einem durch die Bauchdecke eingeführten Puffi ist das Einschleppen von Keimen wohl nicht sicher ausschließbar. Immerhin wird von außen ein Schlauch durch die Haut, durch das darunterliegende Gewebe und durch die Blasenwand geführt.
Eingeschleppte Keime können sich recht schnell so verändern, dass sie nicht selten auf gar keine Antibiotika mehr sensibel reagieren, also resistent sind. Ein Zustand, der durchaus lebensbedrohlich werden kann.
Jeder sollte wissen, dass sich auch bei absolut hygienischem Verhalten Keime einschleichen können.

Bauchschnitt hört sich sehr dramatisch an. Ein Puffi wird, soweit mir bekannt, minimalinvasiv unter Lokalanästhesie gelegt.

Sicher findest du in den Suchmaschinen umfassende und informative Seiten, wenn du z. B. Harnableitung Puffi als Suchwörter eingibst.

Zwar ohne Bezug zu der eigentlichen Frage möchte ich gerne noch erwähnen, dass die Harnröhre eben nicht nur eine einfache Röhre ist, wie etwa ein Schlauch mit glatten Innenflächen, sondern komplexe und komplizierte Funktionsmechanismen hat, die eben auch das Aufsteigen von Keimen in das Innere des Körpers verhindern sollen.

Ein DK behindert diese körpereigenen Funktionen!

Gruß Jorge






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