Re: Teil 2: Die Krankenkassen ( beschämend ! ) :-((


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Geschrieben von Sam (m/53) am 23. März 2005 20:29:26:

Als Antwort auf: Re: Teil 2: Die Krankenkassen ( beschämend ! ) :-(( geschrieben von Miki am 23. März 2005 18:33:

Hey Miki...

Natürlich können wir hier nicht das gesamte finanzproblem der kassen aufrollen, das liegt auch gar nicht in meinem interesse.

Das du die auffassung deines arbeitgebers vertreten mußt (willst) verstehe ich auch.

Nennt man das "Arbeitsplatzsicherung" ? zwinker

Wie auch immer, mir geht es dabei nur um 2 themen:

1.) Das teilw. unverschämte verhalten der kassen ihren mitgliedern gegenüber !

Ich empfinde es als eine zumutung, wie gerade mit inkontinenten umgesprungen wird !

Mir geht es dabei darum, daß nicht nur schamgrenzen verletzt werden, sondern menschen regelrecht gedemütigt werden !

Also, allein um das VERHALTEN der kassen geht es mir in diesem punkt.


2.) Wieso kann eine gesetzl. krankenkasse nicht die gleiche leistung bieten wie ein privater versicherer ?

Alle privaten krankenversicherer schreiben fette SCHWARZE zahlen in diesem bereich, und die versorgung der mitglieder liegt um ein 10-faches höher !

Ich war 26 jahre lang privat versichert, weiß also was ich selbst erlebt habe.

Mein monatsbeitrag lag zuletzt im jahr 2004 bei ca. 600.- Euro monatlich, für eine 110%-ige leistung, bis hin zum krankentagegeld.

Der AOK-beitrag hätte nicht viel darunter gelegen, darf man ja dabei nicht den arbeitgeberanteil vergessen, den die kassen sich ja auch noch einverleiben.

Seit ich nun kassenpatient bin bekomme ich ca. 90% weniger an leistungen, d.h. behandlungen, und werde behandelt wie ein mensch 8-ter klasse !

Ehrlich gesagt, die gesetzl. kasse behandelt mich wie den letzten DRECK !

DAS ist es was mich maßlos aufregt, und an unserem system nicht in ordnung ist.

Über alles andere was du angesprochen hast könnte man streiten, welchen sinn und nutzen das ganze system noch macht...aber da ist hier wirklich der falsche platz.

UNS sollte es HIER einfach darum gehen, daß wir darüber diskutieren, was wir uns an unverschämtheiten noch alles bieten lassen wollen, ohne auf die strasse zu gehen !

Fazit:

Mir geht es nicht darum gegen das SYSTEM der gestzl. krankenkasse zu wettern, sondern um eine menschenwürdige behandlung der inkontinenten bei den kassen !

Ich will damit einfach dafür plädieren, daß WIR uns nicht alles gefallen lassen von den kassen.

In diesem sinne...grüßt der SAM smile-orange

P.S.: Heutige schlagzeile in der zeitung:

"Schmerztherapie nur für Privatpatienten ?"
(Betroffene Verbände protestieren gegen EBM 2000plus )

Und leider zähle auch ich zu dem personenkreis der chronischen schmerzpatienten. sauer-lila

Wo ich auch hinsehe, HILFE durch die gesetzl. krankekasse gleich NULL ! gruebel-blau

Und das soll ich alles schlucken, nach dem motto:

"Wir können halt nicht ordentlich wirtschaften, und DENKEN schon gar nicht !" ????

FROHE OSTERN...kann ich da nur noch sagen.



Hallo SAM,
>in Bezug auf die Paläste etc hast du eindeutig Recht! Dass es darüber hinaus auch noch die sogenannten kassenfremden Leistungen gibt blieb dabei noch aussen vor.
>Nichts desto trotz sind die von dir angesprochenen Bereiche gegen die von mir angesprochenen - und dabei handelt es sich in erster Linie um Generationsprobleme - vergleichsweise Peanuts. Etwa der von dir zitierte goldene Kran wird schliesslich nur einmal gekauft! Dass ich dafür absolut kein Verständnis habe ist wohl selbstredend - allerdings nicht das wahre Problem.
>
>Ich möchte dir ev. dazu noch einen kleinen Denkanstoss geben betreffend Sozialstaat ganz allgemein der damit in engster Verbindung steht - und dem damit, nicht nur bei dir, in Zusammenhang stehendem anscheinend sehr ausgeprägten Anspruchsdenken!
>In den USA wurde erst vor wenigen Jahren ein Gesetzesentwurf für die Einführung einer allgemeinen Sozialversicherungspflicht - ähnlich der in Deutschland - vom Unterhaus(!) mit überwiegender Mehrheit abgelehnt. Besonders bemerkenswert ist allerdings die Begründung hierfür: Wegen zu grosser Machtanhäufung der dafür notwendigen Organisation!!!
>DIESER Sozialstaat mit all seinen Fasetten und wilden Blüten wie er zur Zeit (auch in Österreich noch) existiert kann rein ökonomisch betrachtet nur ein "Auslaufmodell" ;-) sein.
>Wir befinden uns zur Zeit in genau der Phase der Verteilungskämpfe die Ricardo (englischer Bankier und Ökonom) bereits im ausgehenden 18. Jahrhundert vorausgesehen und beschrieben hat und ebenso von Lassalle (dem wohlweislich totgeschwiegenen Vater der deutschen Gewerkschaftsbewegung) bestätigt wurden.
>Es kann einfach auf Sicht betrachtet nur darauf hinauslaufen, dass grundsätzlich jeder nur das für sich beanspruchen kann was er tatsächlich erwirtschaftet bzw. zu erwirtschaften in der Lage ist, abgesehen vom Anspruch auf ein Existenzminimum.
>
>Zur Zeit ist dies leider nicht so! Es herrscht vielmehr landläufig die Meinung vor, dass "Vielverdiener" eben mitzubezahlen haben was andere konsumieren - der einzige Schönheitsfehler dabei ist bloss in einem solchen, von Zwangsbeiträgen und Zwangsbeglückungen geprägten, System ebenso zwangsläufig leider die Zahler abhanden kommen und die Beansprucher übrigbleiben, zumal sich dies niemand der leistungsfähig - und leistungsbereit - ist über längere Zeiträume gefallen lässt. Ist es nicht ein merkwürdiger Umstand dass einerseits das angehäufte Kapital der elteren Generationen ein noch nie dagewesenes Ausmass erreicht hat, die durchschnittliche Pensionshöhe weit über dem Durchschnittsgehalt eines Berufseinsteigers liegt, während junge Haushalte reihenweise Privatkonkurs anmelden - nichts desto trotz aber den der älteren Generationen angehörenden alle erdenklichen Leistungen, für die sie nie bezahlt haben (!) - finanzieren müssen, während diese es vorziehen ihre Pension lieber zB. auf Malorca zu geniessen weil ja dort das Leben billiger ist!
>Ich denke allerdings dass wir diese - zweilfelsohne sehr komplexe - Thematik sicher nicht hier ausdiskutieren können.
>Vielleicht währe es aber doch angemessen für einen Leistungsempfänger sein Anspruchsverhalten mal etwas zu überdenken - insbesonders für diejenigen die Leistungen beziehen für die sie niemals bezahlt haben. (Aber die werden ja hier kaum mitlesen - geschweige denn -schreiben ;-))
>Liebe Grüsse und ein schönes Osterwochenende - Miki
>
>ps.: Ich bin selbstredend bei keiner KK beschäftigt! Ich habe vielmehr meinen in jungen Jahren gegründeten Betrieb aus den besagten Gründen bereits vor mehreren Jahren dichtgemacht. Was seit geraumer Zeit in D als Ich AG bekannt ist gibt es nähmlich in anderen Ländern schon längst - bloss sind dort die Konditionen einfach besser.
>Meine Windeln konnte ich mir jedenfalls schon immer leisten - und das bleibt auch sicher so, denn wenn ich mal so rechne was ich jährlich alleine durch entsprechend moderatere Beiträge (ganz ohne gehts natürlich nirgendwo!) spare, kann ich eigentlich garnicht so viele verbrauchen um auf Kosten gleicher Höhe zu kommen - und das ohne bei irgendwelchen Kassen Anträge stellen zu müssen ;-)



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