Schamgefühl und Glücksgefühl


  Neues Inkontinenzforum für Erwachsene  

Geschrieben von Joerg_II am 05. Februar 2008 08:59:

Liebe Alle und speziell an meinen Namensvetter "alter" Joerg

Als erstes möchte ich Euch allen herzlich für Eure Beiträge danken. Ich bin seit kuzem (leider) auch Harndrang-Inkontinent, hoffe aber, dass ich den Weg ins "kontinente" Leben wieder schaffen werde. Ich kann mit meinem Problem mit niemanden sprechen, bis ich nun dieses Forum entdeckt habe. Ich hoffe, dass ich mit meinem Beitrag evtl. jemand anderes unterstützen kann, so wie Eure Beiträge mir psychisch sehr geholfen haben. Ich weiss jetzt, dass ich mit meinem Problem nicht alleine bin. Das hilft mir schon sehr.

Zu meiner Geschichte: Mein Harndrang hat sich in den letzten 3 Jahren derart verschlechtert, dass ich im Extremfall etwa alle 15 Minuten auf das WC muss. Im Normalfall evtl. alle 2 Stunden, wenn ich ganz entspannt bin ca. alle 6 Stunden, also ganz normal. Mein Blasenmuskel - so die Diagnose des Arztes - verkrampft sich unkontrolliert (Reizblase). Ursache: zuviel Stress, falsches Verhaltensmuster.... eigentlich kein organisches Problem. Es kam leider immer wieder vor, dass die Toilette nicht mehr rechtzeitig erreichen konnte. Leider habe ich z.B. auch schon im Bus meine Hose einnässen müssen - ein sehr sehr unangenehmes Gefühl. Es war mir immer sehr peinlich und hatte grosse Schamgefühle. Sehr unangenehm sind auch lange Sitzungen. Im 2. Teil kann ich mich oft nicht mehr konzentrieren, da mein Blasenharndrang so stark ist, dass ich fast platze!
Der normale Alltag bestreite ich ohne Inkontinenzschutz. Ich kenne auf meinem Arbeitsweg jede Toilette und kann auch an Sitzungen bis 3/4 Stunden in der Regel problemlos teilnehmen. Bei längeren Reisen oder bei Marathon-Sitzungen ziehe habe ich neu Suprima Bodyguard-Unterhosen + Einlage.

1 x Einnässen in die Einlage:
Bei einer langen Sitzung musste ich kurz vor Ende einen Teil meiner Blase in die Einlage abgeben (ca. 100 ml). Nach ca. 10 min. konnte ging ich dann zur Toilette, um die Einlage zu wechseln. Es war ein sehr seltsames Gefühl, das erste mal ein Nasse einlage zu tragen, ohne dass Nässe hinaus tratt. Ich muss auch zu geben, dass mir der gang zur Toilette sehr erregt hat. Das Gefühl wahr sehr angenehm. Wenn ich die Beiträge von Doris und co. nicht gelesen hätte, würde ich meinen, ich spinne.... Aber ich muss zugeben, auch ich wurde sehr erregt.

2 x Einnässen in die Einlage:
Im Bus, kurz vor "meiner" Haltestelle konnte ich den Harn nicht mehr halten. Ich kämpfte gegen das Einnässen, schafte es aber nicht mehr (und dies ca. 5 min vor meiner Toilette zu Hause). Ich hatte wieder sehr grosse Schamgefühle und war mir sehr peinlich. Im gleichen Augenblick merkte ich jedoch, dass alles trocken blieb und die Schamgefühle schwenkten um in Glücksgefühle. Ich bin trocken!!! Zu Hause angekommen, wollte ich die nasse Einlage nicht wechseln. Es war so, wie mich jemand zärtlich streicheln würde. Ich war sehr sehr glücklich.

3 x Einnässen!
Gabe es nicht mehr....!!!

Da Stressinko. sehr stark psychisch bedingt ist, trage ich die Bodygurard sehr häufig, jedoch bewusst nicht immer. Ich nässe NIE absichtlich ein, ich fühle mich jedoch sehr sicher und dies nimmt auch den Stress, wieder einzunässen. Der psychische Druck, dem Blasendruck nicht standhalten zu können verursacht gerade diesen Druck... Bodyguard haben mir sehr geholfen. In der Nacht nässe ich sehr selten ein (alle 2. Monate) und auch nur, wenn irgendwie Übermüdeung, andere Umgebung, schwere Mahlzeit oder so im Spiel ist. Ich trage auch dann Einlagen, schlafe viel ruhiger und habe noch nie mehr einen unkontrollierten Harnabgang.

Meine Reizblase ist nach wie vor vorhanden. Ich werde sicher ab und zu dem Drang nicht mehr standhalten können, das bin ich mir bewusst, nehme dies jedoch gelassen. Ich bin sehr froh, dass es dieses Forum gibt. Ich muss dann technisch meine Einlagen verbessern, aber dies zu einem späteren Zeitpunkt.

Ich hoffe, dass mein Erfahrungsbericht vielleicht jemand anderem Helfen kann.

Viele Grüsse

der junge Jörg aus Zürich (Jörg_II)

N.B. Ich habe die Diskussion "OHNE WORTE" verfolgt. Ich kann garantieren, dass ich sehr froh sein werde, wenn ich die Einlagen nicht mehr brauchen werde. Ich konnte jedoch auch bei mir feststellen, das eine Nasse Einlage das Gefühl von Geborgenheit, Sicherheit, Zärtlichkeit und Glück hervor ruft und ich denke jedoch auf keinen Fall, dass ich irgendwelche fetischen Züge habe. Ich kann jedoch auch versichern, dass das Gefühl, die Hosen OHNE Einlagen einzunässen, ganz schön psychischen Stress, Peinlichkeit und Schamgefühler hervorruft. Ich interpretiere diese Glücksgefühle wie jemand, der auf beiden Augen blind ist und dem wieder ein Auge geschenkt wurde. Dieser ist doch auch sehr glücklich, nicht weil eir ein blindes Auge hat, sondern weil er NUR noch EIN blindes Auge (hat und das ander wieder sieht.)



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