Re: Null-Toleranz


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Geschrieben von Christina (w/41) am 28. Juli 2007 18:58:26:

Als Antwort auf: Null-Toleranz geschrieben von Felix (m/57) am 27. Juli 2007 10:31:48:

Hallo,

inzwischen berichtet auch Spiegel Online über den Fall, vgl. http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,496879,00.html

Gruss
Christina

Auszug aus dem Arikel aus Spiegel Online:

Anita Hahn
(Anm: die Vermieterin) sagte der dpa auch, sie habe eine Verunreinigung der Wohnung durch Kot und Urin befürchtet. Dabei ist Martin Löffler nach Angaben seines Vaters nicht einmal in der Lage, sich selbst auszuziehen.

[...]

Gertrud Genvo von der "Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung" glaubt, dass die Geschichte von Familie Löffler kein Einzelfall ist: "Das gibt es immer mal wieder, dass Leute sagen, dass Menschen mit geistiger Behinderung nicht erwünscht sind", sagte sie zu SPIEGEL ONLINE. Im Moment prüft die Lebenshilfe den Fall einer Gruppe aus Wetzlar, die ein Hotel für eine Ferienfreizeit angefragt hatte und als Antwort bekam, dass aus "betrieblich strukturierten Gründen" keine Gäste mit geistiger Behinderung aufgenommen werden könnten.

[...]

Die Löfflers haben sich außerdem an die Antidiskriminierungsstelle in Berlin gewandt. Seit einem knappen Jahr können sich hier Menschen melden, die sich nach dem Allgemeinen Gleichstellungsgesetz diskriminiert fühlen. Karl Moehl, Pressereferent bei der Antidiskriminierungsstelle, kann den Fall noch nicht eindeutig einordnen. Fest steht für ihn aber: "Wir bedauern es sehr, dass es in Deutschland scheinbar immer noch nicht möglich ist, vernünftig mit Behinderten umzugehen."

Die Antidiskriminierungsstelle wird die Familie nun über ihre Rechte informieren. Nach dem Gleichstellungsgesetz wird die Familie aber wohl keine Ansprüche geltend machen können: Dazu müsste es sich um Massenvermietungen handeln. Da Anita Hahn aber nur ein Ferienhaus in ihrem eigenen Garten vermietet, fällt die Geschichte wohl eher unter die vielen Ausnahmen des Gesetzes. Was bleibt, ist das Vertragsrecht. Und da vermutet die Antidiskriminierungsstelle, dass Familie Löffler gute Chancen hat.



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