Re: Null-Toleranz
Geschrieben von Felix (m/57) am 27. Juli 2007 14:30:23:
Als Antwort auf: Re: Null-Toleranz geschrieben von heike_dl am 27. Juli 2007 12:19:
>Hallo Felix,
>ja in Deutschland ist das Thema Windel für Erwachsene ein Tabu. Viele haben damit keine Erfahrung und lehnen darum das Thema sofort ab.
>Vor einiger kam eine Freundin zu mir und erzählte mir dass Ihre Regel so stark das kein Tampon und keine Binde mehr sie "dicht" hielt. Ich tröstete sie und wollte Ihr helfen. So holte ich aus meinen Kleiderschrank eine Tena Flex und bot meiner Freundin an ihr beim Anziehen zu helfen.
>Ihre Reaktion war: "Was soll ich mit einer Windel ? Ich bin doch kein Baby !"
>Ich bekam dann noch Vorwürfe, wie ich denn Windeln tragen und benutzen konnte.
>Dabei kenne ich jetzt einige Frauen die Windeln für Ihre Regel oder auch sonst benutzen.
>Nette Grüße
>Heike
Hallo Heike,
viele Zeitgenossen werden zum ersten Mal mit Inkontinenz und Windeln bei Erwchsenen konfrontiert, wenn ihre unmittelbaren Angehörigen schwer erkranken und ins Krankenhaus müssen. So geschehen bei dem Ehemann eines befreundeten Ehepaares. Er bekam plötzlich Gehirnblutungen und ist seit fünf Monaten im Krankenhaus (jetzt Rehaklinik). Da die Gehinzellen beeinträchtigt waren, konnte er anfangs wie ein Schlaganfallpatient sich nicht mehr richtig bewegen, kaum sprechen und natürlich auch Urin und Stuhl nicht halten.
Er bekan daher vom Pflegepersonal regelmäßig Windeln an. Seine Frau kam damit anfangs gar nicht zurecht. Auch wenn er sich wieder entsprechend äußern kann, und er keine Windeln mehr trägt, macht er gelegentlich in die Hose, was seine Frau zur Verzweiflung bringt. Klar, er ist vielleicht nicht auf Dauer inkontinent und macht in der Rehaklnik Toilettenträining, aber seine Ehefrau sollte lernen, mit diesen Unzulänglichkeiten zu leben und gegebenenfalls Windeln zu akzeptieren.
Die Reaktion Deiner Freundin, an Stelle der üblichen Binden eben Windeln anzuziehen, war insofern typisch. Also arbeiten wir dran.
Schöne Grüße Felix
