Lebensbeichte - wer kennt diese Erfahrungen auch?


  Neues Inkontinenzforum für Erwachsene  

Geschrieben von Kris am 06. Juli 2007 00:25:

Liebe Inkogemeinschaft,
ich lese schon seit einiger Zeit die Einträge im Forum eure Einträge und ich habe einen seriösen Eindruck von dem Forum gewonnen. Ich wage es, euch ein paar Fragen vorzulegen, die aber erst am Ende meines Berichts erfolgen. (Ich möchte darauf hinweisen, dass der folgende Bericht keine erfundene Geschichte darstellt!)
Ich bin seit meiner Kindheit phasenweise Harninkontinent (nachts aber auch häufig tagsüber), ohne dass eine urologische oder neurologische Ursache festgestellt werden konnte. Ich habe auch eine Psychotherapie von 1991-1994 absolviert, aber ohne längerfristigen Erfolg.
Als kleiner Junge habe ich Anfang der siebziger Jahre - als ich mit fünf Jahren immer noch nicht nachts trocken war - auf ärztliches Anraten (!) von meinen Eltern einen so genannten Klingelapparat umgeschnallt bekommen. Nacht für Nacht erfolgte dann eine ähnliche Prozedur: Ich nässte ein, es ertönte eine nervtötende Klingel, meine Eltern kamen daraufhin zu meinem Bett, machten Licht an und sprühten mich mit Wasser (das man zum Bügeln nimmt) ein, damit ich vollständig aufwachte. Diese Prozedur wiederholte sich einige Wochen lang – dann war ich „schockgetrocknet“. Ich war trocken und brauchte die Stoffwindeln mit Vlieseinlage und Gummihose nicht mehr zu tragen. Eigentlich wäre jetzt alles o.k. Doch ab hier setzt meine Leidensgeschichte ein.
Nach wenigen Monaten stellte sich der Wunsch bei mir als kleiner Junge (mit fünf oder sechs Jahren) ein, wieder eine Windel tragen zu dürfen. Ein einziges Mal habe ich diese Bitte bei einer Autofahrt meinen Eltern gegenüber geäußert. Doch meine Eltern hatten überhaupt kein Verständnis dafür.
Damals (1975?)kamen ganz neu die Pampers auf den Markt. Ich sah diese Pampers bei einer Kinderfreizeit bei einem anderen kleineren Jungen. Ich wollte sie auch haben, konnte das aber meinen Eltern gegenüber nicht durchsetzen.
Es folgten nun Jahre, in denen ich zwar Windeln tragen wollte aber diesen Wunsch für mich behielt. Eine Notwendigkeit bestand ja nicht –ich war dank Klingelapparat trocken.
Mit 12 Jahren erfolgte ein Umzug in ein großes Haus. Ich hatte nun die Möglichkeit erhalten (ich hatte das ganze Erdgeschoss mit Ausgang zum Garten für mich) mir unbemerkt Pampers für Erwachsene zu besorgen. (Die ersten Erfahrungen werde ich nie vergessen – doch das ist eine andere Geschichte)
Die Finanzierung der Höschenwindeln (von Attends) war durch reichlich Taschengeld gesichert. Das Einnässen kam nun wie von alleine wieder: Nachts aber auch tagsüber. Die Harninkontinenz trat nur phasenweise auf und verschwand dann auch wieder. Es entwickelte sich ein eigenartiges Verhältnis zu Höschenwindeln. Ich brauchte und wollte sie und doch wollte ich sie eben auch nicht: Ich wollte normal wie andere Teenager sein. Ich hatte Freunde, war in der Jugendarbeit und im Sportverein engagiert. Als extrovertierter Mensch war und bin ich kein Einzelgänger. Die Inkontinenz hat mich häufig sehr eingeschränkt, da ich sie verborgen hielt.
Ich habe es geschafft, die Inkontinenz auch vor meinen Eltern bis zu meinem 17.Lebensjahr zu verbergen. (Windelbeschaffung und Entsorgung in fremden Müllkontainern– mit ein wenig Aufwand geht alles – aber eine andere Geschichte).
Nach einer langen Aussprache mit meiner Mutter (meinem Vater habe ich die Inkontinenz erst mit 21 gebeichtet) fühlte sich meine Mutter wegen des Klingelapparates sehr schuldig. Meine Mutter veranlasste eine urologische Untersuchung, die jedoch keine Ergebnisse brachte. Der nächste Schritt war eine Psychotherapie, die ich nach meinem Zivildienst begann. Doch diese Therapie brachte keinen längerfristigen Erfolg. Mittlerweile bin ich 38 Jahre alt, verheiratet, habe zwei Kinder und beruflich gut situiert aber weiterhin phasenweise inkontinent. Seit März habe ich wieder eine dieser Phasen.
Nun meine Fragen an euch:
1.) Hat jemand Erfahrungen mit einem solchen Klingelapparat gemacht, der einem mit kleinen Riemchen umgeschnallt wird – das beste Stück kommt dabei in eine Metallröhre, welche wohl mit einem Sensor verbunden sein musste. (Ich schreibe das aus meiner Erinnerung.)
2.) Ich frage mich seit langem, woher dieses Verlangen als kleiner Junge von fünf oder sechs Jahren kam, wieder eine Pampers tragen zu wollen. Kennt ihr so etwas aus so früher Kindheit? Das ist doch nicht normal! Ich kann es mir selber nur mit dem Klingelapparat erklären. Was meint ihr?
Als meine Mutter die Inkontinenz bemerkte, trat sie dafür ein, dass ich Pampers trage, damit ich etwas nachholen konnte, was mir als Kind durch den Klingelapparat genommen wurde. Das war mit 17/18. Doch auch diese These des Nachholens hat nicht zum Erfolg geführt, dass ich nun dauerhaft harnkontinent geworden wäre.

Bitte antwortet ehrlich auf diese Lebensbeichte, wenn ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt.



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