Über Inkontinenz sprechen?


  Neues Inkontinenzforum für Erwachsene  

Geschrieben von Ute am 06. Januar 2007 11:05:

Hallo Ihr Lieben,

wie offen geht Ihr eigentlich mit dem Thema Inkontinenz und Windeln um?
Ab und zu hat man ja das Bedürfnis mit anderen Menschen darüber zu
sprechen. Wie offen seit ihr im Umgang mit anderen Menschen?

In meinem Umfeld wissen es inzwischen (fast) alle. Und es tut gut darüber
zu sprechen! Ob ich auch verstanden werde, manchmal bin ich mir da nicht
so sicher. Da ich unterwegs mit Freunden schon mehrfach kleine und große
Unfälle hatte, wurde das Thema auch immer wieder angeschnitten. Teilweise
aus Neugier oder Mitgefühl.

Eine Freundin von mir hat sich für den Besuch von Konzerten und
Sportveranstaltungen von mir schon öfter Windeln und Gummihosen
geben lassen (und auch benutzt!). Sie empfindet für sich die
Windel nicht als unangenehm und ich finde es schön nicht alleine
gewindelt zu sein!

Den nachstehenden Artikel habe ich im Internet gefunden:

Inkontinenz ist eine Krankheit, die weit verbreitet ist. Der Volksmund spricht von "Blasenschwäche", Mediziner definieren Inkontinenz als einen "unwillkürlichen Verlust von Urin in einem ungeeigneten Augenblick oder an einem ungeeigneten Ort". Die verlorene Urinmenge kann sehr gering, aber auch erheblich sein.

Wie viele Menschen betroffen sind, darüber gibt es keine genauen Zahlen, denn viele gehen aus Scham nicht zum Arzt. Nach Angaben des Selbsthilfeverbandes Inkontinenz leiden in Deutschland etwa fünf bis acht Millionen Menschen an Blasenschwäche. Frauen trifft es in jedem Alter viel häufiger als Männer. Insgesamt nimmt die Häufigkeit der Blasenschwäche im Alter zu. Geht man von den Verkaufszahlen der Hersteller für Inkontinenzhilfsmittel aus, so dürften in Deutschland mehr als zehn Millionen Menschen an Inkontinenz leiden - und die Zahl steigt. Bis zum Jahr 2050 sollen sogar fast 30 Prozent der Bundesbürger betroffen sein, schätzen Fachleute.

Junge Leute - hoher Leidensdruck

Vor allem junge Menschen wissen nicht, wie sie mit der Inkontinenz umgehen sollen. Sie glauben, die Blasenschwäche trete nur bei älteren Menschen auf. Sie suchen erst ärztliche Hilfe, wenn der Leidensdruck extrem hoch ist und sich die Inkontinenz nicht mehr verbergen lässt. Manchmal dauert es mehrere Jahre, bis sie sich zu diesem Schritt entschließen. Dabei lässt sich ein unfreiwilliger Harnverlust mit Medikamenten, durch Training oder operativ behandeln - vorausgesetzt, man spricht rechtzeitig mit dem Arzt darüber. Dann ist trotz Blasenschwäche ein normales, aktives Leben möglich.

Rückzug aus der Gesellschaft

Viele leiden nicht nur körperlich, sondern auch seelisch und ziehen sich aus Scham und Angst vom gesellschaftlichen Leben zurück. Sie meiden andere Menschen, weil sie fürchten, irgendjemand könnte an ihnen Uringeruch wahrnehmen. Ausflüge, Kino- und Theaterbesuche? Das hat Seltenheitswert, genau wie Besuche bei Freunden und Bekannten. Diese ständige Angst davor, dass die anderen etwas bemerken könnten, hat Folgen: Nervosität, Frustration und Schlafstörungen.

Stelbstgestrickt statt professionell

Sehr viele Menschen trauen sich außerdem nicht, nach den richtigen Hilfsmitteln zu fragen. Sie sind in Drogerien, Apotheken, Sanitätshäusern oder über das Internet erhältlich. Sie greifen beispielsweise zu Damenbinden oder anderen "selbstgestrickten" Lösungen statt spezielle Einlagen zu tragen, die Sicherheit bieten. Heute gibt es eine Fülle professioneller Hilfsmittel, mit denen inkontinente Menschen ihren gewohnten Aktivitäten nachgehen können - ohne Einschränkung und ohne dass es der Umwelt auffällt!

Viele Grüße

Ute



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