Re: Windeln sind Gewohnheitssache


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Geschrieben von Marcel am 25. Januar 2005 18:33:

Als Antwort auf: Windeln sind Gewohnheitssache geschrieben von Katja am 21. Dezember 2004 14:16:

Hallo Katja
Mir gings auch so wie Dir, ich finde es toll, daß das Tragen von Windeln auch zur Gewohnheitssache wird und mit der Zeit auch nicht mehr als Krankheit abgetan wird, ich trage ständig Molicaire und zur "Sicherheit" darüber die Suprima S 1252 mit den seitlichen Druckknöpfen und Bauchgurt, sodaß ich auch in engen Toiletten schnell wechseln kann ohne mich ganz ausziehen zu müssen. Früher habe ich auch in diversen Sanitätsfachgeschäften herumgelogen bis ich letztendlich eines gefunden habe, wo die Verkäuferin nett und auch verständnisvoll war und ich dann auch eine wirkliche Beratung erfahren habe, so kam ich auch zu der für mich optimalen Kombination Suprima - Molicaire. Ich fühle mich in diesem Geschäft gut angenommen und was ich am tollsten fand, ist auch die Tatsache, daß ich nicht nur in Bezug auf Qualität beraten werde, sondern auch auf Aussehen der Höschen, früher hätte ich mir nämlich nicht vorstellen können, daß eine Verkäuferin mehrer Farben und Schnitte von Suprima Artikeln auf den Ladentisch legt und meint, ich solle mir eine aussuchen, die mir auch wirklich gefällt und zu mir passt (daß auch modische Aspekte dabei besprochen wurden, hat mein Selbstvertrauen wirklich gestärkt...gerade bei PVC Schutzwäsche denkt man im ersten Moment ja nur an ältere gebrechliche Menschen oder an etwas, was nur im Verborgenen angeschaut werden soll).
So habe ich mit der Zeit immer mehr Gefallen daran gefunden, mich so zu schützen, daß es auch zu mir passt - die Suprima wurde dadurch auch immer mehr zu einem meiner wichtigsten Unterwäscheartikeln - und ich muß sagen, sie ist mein Schutzengel und ich möchte sie als meine ständige Begleiterin auch nicht mehr missen.
Mein sehnlichster Wunsch ist eigentlich nur noch, daß ich auch so frei werde, die Scham abzulegen, wenn ich eine Freundin kennenlerne, die ich in mein Herz schließen möchte. Leider werde ich wohl kaum eine inkontinente Frau kennenlernen, die Wahrscheinlichkeit ist eher gering - zumal man/frau ja auch nicht mit einem Inkoschild durch die Gegend läuft, so muß ich es halt lernen, mich selbst weiterhin so zu stärken, daß ich auch mit einer nichtinkontinenten Frau offen mit meiner Behinderung (ich für mich empfinde es mittlerweile nicht mehr so) umgehe und mich nicht aus Scham ihr entziehe.
Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute, Dein Beitrag hat mir Mut gemacht, falls Du mir antworten möchtest, habe ich im Nick meine e mail Adresse hinterlassen.
Liebe Grüße
Marcel

>Hallo,
>ich möchte mich zuerst einmal vostellen. Ich bin 28 Jahre alt und bei mir hat das mit dem Einnässen vor ca. 5 Jahren angefangen. Es kam ganz allmählich, ich hatte immer weniger Zeit um zur Toilette zu kommen. Dann wurde ich mit Medikamenten behandelt, die Sache wurde dadurch aber kaum besser. Ich hab mich kaum mehr aus dem Haus getraut. Trotz Einlagen gabs manchmal flecken auf der Kleidung, was sehr peinlich war. Doch als ich nach einigen Monaten auch nachts anfing einzunässen, mußte ich Windeln benutzen. Daß war zwar am anfang schrecklich, doch irgendwann traute ich mich auch, mit Windeln das Haus zu verlassen (Spaziergang bei Dunkelheit, Kino...). Und irgendwann hab ich dann kapiert, daß keiner was bemerkt und vor allem: Ich blieb trocken. Und so hab ich mich dann allmählich mit den Wíndeln angefreundet. Mit der Zeit hab ich mich daran gewöhnt und die praktischen Seiten kennengelernt und so trage ich heute ständig Windeln, ich fühle mich ohne Windeln unsicher. Die Medikamente nehme ich auch schon lange nicht mehr. Und ich bin froh, daß ich nicht die einzige bin, der es so ergeht.



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