Re: Mut zur Inkontinenz zu stehen
Geschrieben von Torsten-DD(m/37) am 22. Januar 2005 00:27:37:
Als Antwort auf: Mut zur Inkontinenz zu stehen geschrieben von Tina am 14. Januar 2005 20:25:
Hallo Tina
Auf Grund gesundheitlicher Probleme (Wirbelsäule) musste ich meinen ehemaligen Beruf an den Nagel hängen und mache nun z.Z. über die LVA im Berufsförderungswerk - Dresden einen sogenanntes RVL (Rehabilitations - Vorbereitungs - Lehrgang), um im Februar dort einen neuen Beruf zu erlernen, der meiner Behinderung entspricht. Das bedeutet, dass ich nun mit über 20 Leuten in einer Klasse wieder die Schulbank drücken muss, um das aus der Schulzeit wieder mal aufzufrischen. Soweit so gut ... wäre da nicht das Problem, was seit Ende November bei mir wieder sehr oft aufgetreten ist. Und zwar, dass ich immer öfters keine Kontrolle mehr über meine Blase habe. Dies ist zwar vorher auch des öfteren aufgetreten, aber nicht in so regelmäßigen Abständen. Deshalb hatte ich mich auch an einen Arzt gewendet und muss nun viele Untersuchungen über mich ergehen lassen. Aus diesem Grunde muss ich nun immer ständig Pampers (Molicare) aus Sicherheitsgründen tragen ... auch in der „Schule“. Zum Glück ist es uns Männern ermöglicht, auch ohne die Pampers ablegen zu müssen, das kleine Geschäft zu verrichten. So lange wie noch nichts „passiert“ ist und noch alles trocken ist, gehe ich in regelmäßigen Abständen auf Toilette in die Kabine. Dabei hatte ich mal zufällig ein Gespräche unter 2 meiner Mitschüler verfolgen können, was wie folgt lautete: „Ist dir schon mal aufgefallen, dass der Torsten seit geraumer Zeit zum pullern jetzt immer in die Kabine geht?“. Die Antwort darauf vom anderen: ... „ja .... warum auch immer, er wird schon so seine Gründe dafür haben“. Ich denke mal, den meisten ist es inzwischen aufgefallen, dass ich in letzter Zeit unten herum etwas dicker ausgefallen bin. Ein Beispiel dafür ist auch die Begebenheit beim Umziehen zum Therapiesport, der einmal in der Woche ist. Sobald ich mich dazu in die dafür notwendigen Sportsachen umziehe, gehen die Augen von den anderen immer zu mir und nach unten. Ich trage zwar immer über alles ein Retro-Pants, damit alles abgedeckt ist, dennoch lässt sich so manches erahnen.
Am Anfang bin ich auch immer nur in den recht wenig vorhandenen Pausen heimlich auf die Toilette gegangen, um einen evtl. Windelwechsel vorzunehmen. Was natürlich den Nachteil hatte, wenn an kritischen Tagen zu viel abgegangen ist, dass es die Pampers fast nicht mehr bis zur nächsten Pause geschafft hätte alles aufzunehmen. Deshalb nehme ich mir jetzt die Freiheit und auch den ganzen Mut dazu, während des Unterrichts aus dem Unterrichtsraum zu gehen. Vorher nehme ich aus meiner Tasche immer eine Tüte dazu mit. Darin befinden sich immer Ersatzwindeln und auch Reinigungstücher zur Säuberung. Auch darauf hat mich bis jetzt keiner angesprochen ....
Grußel
Torsten
