Re: Windeln im Krankenhaus
Geschrieben von Martin am 09. Juli 2006 12:13:
Als Antwort auf: Windeln im Krankenhaus geschrieben von Kathrin am 08. Juli 2006 17:42:
Hallo 
Als mir der Blinddarm rausgenommen wurde, bin ich schon mit Windel hingekommen, somit war alles klar. Wenn man nur Nachts Windeln braucht, muss man das bestimmt angeben. In welches Zimmer man kommt, hängt von der Zimmerbelegung ab, normalerweise wird aber darauf geachtet, dass die Patienten vom Alter und der Pflegebedürftigkeit her, zusammenpassen.
Nach der Narkose habe ich einen Katheter bekommen, natürlich wurde das vorher mit mir besprochen. Am nächsten Tag bekam ich dann Windeln, da ich auch gelegentlich Probleme mit der Stuhlkontinenz habe. Bei reiner Harninkontinenz ist es üblich, den Katheter zu belassen. Am ersten Tag ließ ich mir die Windeln auch von den Schwestern wechseln. Ich selbst bezeichne mich als Inko-DL und viele (nicht alle) DL stellen sich einen Windelwechsel im Krankenhaus erregend vor. Dazu will ich sagen, für die Schwestern ist das eine ganz normale Tätigkeit und als solche habe ich den Windelwechsel auch empfunden. Es war weder ein äußerst positives noch ein negatives Gefühl dabei, so neutral als würde der Verband gewechselt werden. Die Situation war auch keineswegs beschämend, die Schwester ging ganz normal an die Sache heran und auch bei den Mitpatienten war keinerlei Reaktion zu sehen.
Meine Freundin brachte mir dann meine eigenen Windeln mit, da die vom Krankenhaus sehr schnell voll waren.
Da durch den Dienstwechsel ständig neue Schwestern anwesend sind, wurde ich öfter gefragt, ob ich denn selbst wechseln würde. Ich sagte dann, ich würde es selbst versuchen und mich melden, wenn ich Hilfe dabei brauche. Ging aber ganz gut selbst, da ich es ohnehin gewohnt bin, im Stehen zu wechseln, dafür ging ich immer zur Toilette oder ins Bad.
Durch die starken Antibiotika bekam ich nach 3 Tagen Durchfall, zum Glück nur einmal pro Tag und durch die Antibiotika ohne Geruchsbelästigung. Bücken und Verdrehen ging noch nicht so gut, also ließ ich mir die Windeln danach wechseln. Sicher ist es in gewissem Maße ein aufregendes (nicht erregendes) Gefühl, von einer hübschen Schwesternschülerin oder Schwester gesäubert zu werden, aber auch hier war es eine ganz normale Situation.
Die Unterhaltungen mit den Mitpatienten waren auch stets ganz normal, während der ganzen Woche hatte ich nie das Gefühl, meine Windeln würden irgendjemanden stören.
Grundsätzlich gilt, je normaler man selbst damit umgeht, desto normaler gehen auch die anderen damit um.
Also geh einfach sorglos hin
Liebe Grüße
Martin
