Re: Katheterisierbares Stoma


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Geschrieben von Reinhard am 18. Juni 2006 19:33:

Als Antwort auf: Re: Katheterisierbares Stoma geschrieben von Angelique am 18. Juni 2006 16:53:

Gerne doch, Angelique.
Ja, es schließt durch Eigendruck, ist aber definitiv kein Muskel, sondern eine Darm/Hautkombination, die sich automatisch zusammenzieht, wenn sie nicht durch "Druck" von aussen geöffnet wird. Theoretisch könnte das ganze auch wieder zuwachsen, wenn man nicht jeden Tag den Katheter benutzen würde.
Vielleicht ist es bei Deinem Freund ein Schließmuskel - und ich kenne einfach nicht alle möglichen Variationen ... über Lösungen von anderen kann ich natürlich nur spekulieren (hab's mir bei ihm noch nicht persönlich angesehen ;-).
Zu Deiner Frage gebe ich wieder dieselbe Antwort - sie ändert sich einfach nicht: Wenn die Blase und/oder der dortige Schließmuskel definitiv kaputt ist, macht es keinen Sinn, dorthin eine Pipeline zu legen. Man würde kontinuierlich Harn verlieren - weil eben KEIN funktionierender Schließmuskel da ist. Es gibt freilich auch die Möglichkeit, einen "künstlichen" Schließmuskel einzusetzen. Das wurde bei mir in den Jugendjahren gemacht - dieser hat aber nie richtig funktioniert und löst nicht das Problem der Blasenkrämpfe, die man bei spina bifida hat.

Beim Nabel raus wird's deswegen gemacht, weil da der Weg nach oben geht - und Flüßigkeit eher die Tendenz hat, nach unten zu fließen und nicht nach oben auszutreten - dadurch ist man dicht. Erst wenn der Pouch nicht rechtzeitig entleert wird, könnte er überlaufen - oder der Harn staut sich zu den Nieren zurück, was natürlich noch schlechter ist.
Ich hoffe, dass da jetzt alles klar ist.
Liebe Grüße,
Reinhard



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