Mein Sohn ist trocken?


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Geschrieben von Sabine_T am 07. September 2005 19:21:

Liebes Forum,
mein Sohn Daniel ist 12 Jahre und war bis vor einem Monat regelmäßiger Bettnässer. Vor einem halben Jahr habe ich bemerkt das er die Windeln auch aus purer Bequemlichkeit benutzt. Ich habe Daniel zum Beispiel abends früher gewickelt als üblich weil ich noch weg musste und er durfte noch etwas Fernsehen. Als ich mich dann fertig gemacht hatte und weggehen wollte habe ich gleich gerochen, dass seine Windeln nicht mehr trocken waren. Nur weil er zu faul war zum Klo zu gehen hat er es einfach laufen lassen. Obwohl ich Daniel des Öfteren eine Standpauke gehalten habe gab es danach noch einige Zwischenfälle mehr wo er aus lauter Bequemlichkeit auch morgens in die Windel gemacht hat. Ich habe dieses Problem mit meiner Mutter diskutiert und die war der Meinung ich solle von den TENA auf Stoffwindeln und Gummihosen umsteigen damit die Nässe unangenehmer am Po ist. Sie hatte noch aus meiner Zeit div. Windeln und Moltontücher und meinte wenn wir zu ihr in den Ferien kämen könnten wir die Variante ausprobieren. Anfang Juli sind wir am Vormittag zu meiner Mutter gefahren und am Nachmittag in die Stadt in das Sanitätshaus einer Bekannten von ihr. Die ältere Dame hatte auf Wunsch meiner Mutter einige Gummihosen in seiner Größe zur Auswahl bestellt und uns gut beraten. Ich hätte wahrscheinlich nachgegeben, aber meine Mutter hat darauf bestanden, dass Daniel einige der Hosen anprobiert. Ich glaube damals war Ihm seine Bettnässerei das erste Mal peinlich als meine Mutter und ihre Bekannte den Sitz der Gummihosen bewerteten. Die ältere Dame hat uns dann auch noch Bodys empfohlen damit die schwereren Baumwollwindeln besser sitzen. Meine Mutter hat dann zwei Hosen zum Knöpfen, eine zum Schlüpfen und zwei Bodys gekauft. Daniel war sichtlich erleichtert (ich aber auch) als wir wieder draußen waren. Bislang hatte Daniel mit diesen Dingen nichts zu tun, weil ich ja immer die Tenas besorgt habe.

Nach dem Abendbrot hat meine Mutter dann die Windeln von oben geholt und eine Wolldecke auf den Wohnzimmerfußboden gelegt. Ich hatte ja keine Pampers mitgenommen und so kamen als einzige Möglichkeit die Windeln und Gummihosen in Frage damit das Bett trocken bleibt. Nach einer viertel Stunde hatten wir dann die richtige Wickeltechnik gefunden und Daniel ist vor Wut fast geplatzt aber meine Mutter ist da sehr streng und konsequent und ermusste die Windeln auch beim Fernsehen tragen. Ich habe als Tochter auch eine strenge Erziehung genossen und es hat mir nicht geschadet. Vor dem zu Bett gehen musste Daniel aufs Klo gehen und wurde dann von meiner Mutter neu verpackt. Endlich war ich mal nicht der Buhmann der immer schimpft und nörgelt. Am nächsten Morgen war Daniel wie immer nass aber die Verpackung hatte sich bewährt und das Bett war trocken. Meine Mutter hat nicht geschimpft, sondern sich nur positiv über die Windeln und Gummihosen geäußert wie gut das neue System doch funktioniert. Daniel wollte am Morgen gleich wieder ins Sanitätshaus fahren und Pampers besorgen. Ich habe Ihm klar gemacht, dass wir in Zukunft lieber Windeln und Gummihosen verwenden damit ich nicht immer hinter den Pampers herlaufen müsste. Am dritten Morgen ist es dann zu einem Zwischenfall gekommen den ich auf keinen Fall zugelassen hätte, aber ich war unterwegs zum Einkaufen. Daniel ist aufgewacht und wie jeden Morgen erst einmal runter zu uns in die Küche wenn keiner mehr oben war. Zur selben Zeit war bei meiner Mutter die Nachbarin gekommen um was abzugeben. Als Daniel in die Küche kam wollte er gleich kehrt machen aber meine Mutter hat ihn gleich in Empfang genommen und gefragt ob er trocken ist. Sie hat ihrer Nachbarin dann die neuen Bodys gezeigt und gezeigt wie schöne Gummihosen das heute gibt. Da fehlt meiner Mutter das nötige Fingerspitzengefühl und sie war der Meinung, dass Daniel immer noch ein Kind sei. Obwohl Daniel die Nacht trocken war wollte er nicht mehr bei meiner Mutter bleiben und nach Hause fahren. Ich habe mit meiner Mutter geschimpft und sie hat sich bei Daniel entschuldigt. Die darauf folgenden 5 Nächte waren auch trocken und wir sind dann nach Hause gefahren. Wir sind dann sehr spät nach Hause gekommen und ich habe das Auto nicht mehr ganz ausgeräumt. Für die Nacht habe ich Daniel dann wieder eine Tena umgemacht, die dann morgens wieder nass war. Am Abend habe ich Daniel unter Protest und mit viel Theater in Windel und Gummihose verpackt und die nächsten Nächte waren wieder nass. Ein paar Tage später hat dann eine Freundin von mir eine Gummihose die zum trocknen über der Dusche hing (hatte ich vergessen) bei uns im Bad entdeckt. Sie sprach mich darauf an und ich habe ihr erklärt, dass Daniel noch jede Nacht ins Bett macht und er seit kurzen wieder Windeln und Gummihose trägt in der Nacht. Sie hat Daniel darauf angesprochen und er ist mit hoch rotem Kopf aus dem Wohnzimmer. Danach hat er selber daran gedacht abends auf die Toilette zu gehen und nicht mehr so viel zu trinken am Abend.
Daniel ist jetzt sei Anfang August trocken ohne eine nasse Nacht. Er darf seit gestern ohne Windeln schlafen (Gummimatte zur Sicherheit unterm Laken) und er ist dementsprechend stolz.
Ich glaube bei Daniel war es Gewöhnung und Bequemlichkeit, denn er hat nie ohne Windeln geschlafen. Ich habe aber auch nie geschimpft (weil mir jeder davon abgeraten hat) sondern nur Windeln besorgt die er dann mehr oder weniger freiwillig getragen hat. Ich kann einigen Müttern (vielleicht gerade bei Söhnen) nur raten auch mal ein wenig Druck zu machen vielleicht hilft es ja. Wenn meine konsequente Mutter nicht gewesen wäre würde ich heute wieder Windeln kaufen. Ich hoffe es geht jetzt gut bei uns und wünsche alle geplagten Müttern viel Mut und Durchhaltvermögen. Vielleicht war der Weg riskant und hätte auch ins Gegenteil umschlagen können, aber wer nicht wagt der nicht gewinnt.


Gruß

Sabine_T






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